Die Idee, grafisch gestaltete Weihnachtskarten zu verschicken, stammt aus England. Die erste Karte wurde im Jahr 1843 gestaltet von John Callcott Horsley und gedruckt in zwei Auflagen zu insgesamt 2050 Stück von Sir Henry Cole:
Knapp 160 Jahre später im November 2001 wurde laut einer BBC-Meldung ein Exemplar für 22.500 £ (nach damaligem Umrechnungskurs 36.000 €) von einem anonymen Bieter ersteigert. Sie sehen: Weihnachtskarten zu machen, das lohnt sich (für Ihre Enkel-Enkelkinder;-), und zum Glück muss man auch nicht mehr zeichnen können. Mit einem guten Foto als Grundlage lässt sich eine schöne, individuelle Weihnachtskarte erstellen.
Auf den ersten Blick scheint dieses Foto nicht besonders gut geeignet zu sein für eine Weihnachtskarte - etwas viel Trauerschwarz, kaum Platz für einen Weihnachtsgruß -, doch ist es als Beispiel gut geeignet, weil Probleme überwunden werden müssen. Nur etwas Text auf ein wunderbares Foto zu knallen, dafür braucht man keine Anleitung.
Wer es sich allerdings einfach machen will, schaut am besten, dass das Foto sich als Hintergrundbild eignet, soll heißen, nicht allzu viele Details, die bildfüllend angelegt sind. Wollen Sie die Weihnachtskarte ausdrucken, sollten mindestens 1200 Pixel in der Höhe oder Breite zur Verfügung stehen. Die Website publicdomainpictures.net bietet z.B. kartentaugliche Weihnachtsfotos an. Obwohl Public Domain drauf steht, lesen Sie besser jeweils die Nutzungsbedingungen unter den Bildern, wenn sie die Karte öffentlich machen wollen, also z.B. ins Netz stellen.
Einen Rahmen erzeugt man mit einfachen Mittel auf folgende Weise: Mit dem Auswahlwerkzeug ziehen Sie eine Auswahl auf, die den inneren Bereich auswählt. Dann kehren Sie die Auswahl um. Einen entsprechenden Menüpunkt sollte es im Kopfmenü geben, oder auch bei einem Rechtsklick innerhalb der Auswahl im Kontextmenü.
Sie können nun den ausgewählten Rahmenbereich beliebig manipulieren, etwa heller oder dunkler machen, mit Effekten verändern oder eine Farbe hineinfüllen. Um den Durchsichtigkeitseffekt zu erzielen, müssten Sie die Arbeit mit Ebenen in Ihrem Bildbearbeitungsprogramm kennen. Ein kurzes Tutorial für Ebenen bei GIMP finden Sie hier und ein zweites dort. Die Farbe wird auf einer Extraebene eingefüllt und diese Ebene dann etwas durchsichtig eingestellt.
Zur weiteren Auflockerung wurde hier ein Schneeflockensymbol verwendet, aber es wären auch andere Symbole möglich gewesen. Eine einfache Möglichkeit, diese in einem Bild zu platzieren, ist, die Auswahl eines Symbolfonts wie Wingdings oder Webdings und dann das Symbol aufs Bild mit dem Textwerkzeug zu schreiben.
Bei der Weihnachtskarte hier wurde jedoch eine Grafik in verschiedenen Größen auf verschiedenen Ebenen und ein Ebeneneffekt namens "Schein nach außen" genutzt. Man könnte auch einfach eine weichgezeichnete und eine scharfe Version des Symbols übereinander legen. Das ergäbe den gleichen Effekt.
Ein Weihnachtsgruß passt so eben noch auf die Karte. Der Effekt mit den verschiedenen Farben in der Schrift ergibt sich wieder über die Durchsichtigkeit der Schriftebene. Die weiße Umhüllung ist der bereits bei den Schneeflocken angewandte Effekt.
Die Auswahl der Schrift kann sich in ein gigantisches Unternehmen verwandeln, wenn man nicht nur die Schriften einbezieht, die man auf dem Computer hat, sondern auch noch im Internet nach Fonts sucht. Zu Weihnachten passen am ehesten Schriften mit "Häkchen und Schleifchen", also nicht die geradlinige Arial oder Verdana.
Man kann Weihnachtskarten auch mit weniger Aufwand hinbekommen. Wenn das Bildmotiv optimal ist, dann reicht ein Text dazu. Aber wie Sie hoffentlich gesehen haben, ist mit ein bisschen Experimentieren einiges möglich. Sich mit Ebenen im Bildbearbeitungsprogramm zu beschäftigen, ist auf jeden Fall eine gute Zeitinvestition.
Falls Ihnen diese Weihnachtskarte nun so gut gefällt, dass Sie keine eigene mehr machen müssen, dann können Sie sie hier online verschicken oder zum Ausdrucken speichern.